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                Date: 2001-04-23
                 
                 
                ETSI Dossier2: IP Interception
                
                 
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      Wie Internet-Verkehr überwacht werden soll | Dokumente  
zum Datenangriff auf WWW, Mail-Chat und Voice over IP im  
Volltext im Netz | Holländischer Inlandsgeheimdienst BVD ist  
maßgeblich beteiligt | Bisher größtes Abhörtreffen von ETSI- 
Arbeitsgruppen in Grimstad, Norwegen vor  
 
Das bisher größte Arbeitstreffen für neue Abhörstandards in  
Europa fand vom 3. bis 5. April 2001 im Grimstad an der  
Südküste Norwegens statt. 
 
Die zentrale Arbeitsgruppe "Lawful Interception" [ETSI SEC  
LI] sowie zwei andere Komitees des European Telecom  
Standard trafen mit der Arbeitsgruppe 3 LI des "Third  
Generation Partnership Project", einer Allianz von  
Normeninstituten aus Europa, den USA, Japan, China und  
Korea, zusammen. 
 
Lauschangriff auf VoIP Neben der Weiterentwicklung von  
Anzapf-Standards für digitale Telefonie, GPRS und UMTS  
stand die Überwachung des Internet-Verkehrs diesmal im  
Mittelpunkt. Des gesamten, nämlich von WWW bis Mail, von  
ICQ bis Voice over IP [VoIP] - also der Lauschangriff auf die  
Internet-Telefonie. ETSI-Dossier 1 - Jagd auf die Handy-Daten  
 
ETSI TR 101 944  
 
Zentrale Aussage des in Grimstad diskutierten Entwurfs  
Technical Report TR 101 944 "IP-Interception" ist, dass die  
Behörden auf Parallelzugriff sowohl beim Access- wie auch  
beim Service-Provider bestehen. 
 
Damit sind auch jene Daten der Zielperson, die nicht "live" an  
Switches oder ADSL-Routern abzuzapfen sind, verfügbar:  
Logfiles für Dienste von WWW bis ICQ oder Inhalte von  
Mailboxen. 
 
Die abgefangenen Daten sollen dann durch eine  
verschlüsselte Verbindung durchaus auch übers Internet  
"nicht beobachtbar und unversehrt" transportiert werden - zu  
mehreren Behörden parallel. 
 
 
Namenslisten und interne Dokumente Die Polizei alleine ist  
das nicht. Gerade in diesen "IP-Interception"-Entwurf, der mit  
mittlerweile gut 30 anderen Originaldokumenten, die seit  
kurzem auf der einschlägig bekannten Website cryptome.org  
im Volltext erhältlich sind, wird sichtbar welche zentrale Rolle  
die Nachrichtendienste und ihr Know-how in der ETSI- 
Abhörtruppe spielen. 
 
"Interceptie, Decryptie en Signaalanalyse" 
 
Eine der treibenden Kräfte in ETSI SEC LI, der Holländer  
Koen Jaspers, firmiert in den internen Protokollen, die  
Cryptome samt einer Liste der Mitglieder der Arbeitsgruppe  
veröffentlicht hat, für eine Organisation namens PIDS. 
 
Das Akronym bedeutet nichts anderes als "Platform  
Interceptie, Decryptie en Signaalanalyse", wobei Letzere wie  
das Knacken von Verschlüsselungscodes weltweit seit jeher  
in die Kernkompetenz vor allem der militärischen  
Geheimdienste fallen. 
 
 
Der "Binnenlandse Veiligheidsdienst" 
 
Sowohl der militärische MID wie auch der  
Inlandsgeheimdienst BVD [Binnenlandse Veiligheidsdienst]  
gehören PIDS an. Der letztgenannte Dienst wiederum hat in  
Holland Dokumente zur Umsetzung der Internet- 
Überwachungspläne produziert, die aus zwei Gründen höchst  
interessant sind. Die Angst der NL-Provider  
 
Holländische Standards für die Welt 
Während SEC LI noch über verschlüsselten Transport der  
abgefangenen Daten diskutiert, ist in Holland längst  
festgelegt, welche Algorithmen [R4C 128 Bit bzw. Rijndael]  
dafür verwendet werden. 
 
Nicht nur, dass die betreffenden Dokumente [anders als  
zuvor üblich] bereits auf Englisch erstellt werden, legt nahe,  
dass sie nicht nur für die Niederlande erstellt werden. 
 
Einige davon wurden bereits direkt auf den Word-Vorlagen  
produziert, aus denen künftige ETSI-Standards werden. 
 
Das erste bekannt gewordene technische  
Implementationsdokument des Meta-Standards ES 201 671  
stammt gleichfalls aus den Niederlanden. Von Aussehen und  
Struktur her ist es vom europaweiten ETSI-Standard fast  
nicht zu unterscheiden. 
 
Mehr mit Links 
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=64368
                   
 
Den Langtext des ETSI-Dossier 2, das wie Dossier 1 in  
Kooperation mit Heise produziert wurde, finden Sie in  
Telepolis. 
 
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/enfo/7447/1.html
                   
 
Die Volltextversion mit etwas über 30.000 Zeichen erschien  
heute in der aktuellen "c't" [Printausgabe] 
 
 
 
 
 
 
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edited by Harkank 
published on: 2001-04-23 
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