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                Date: 2000-04-11
                 
                 
                Echelon in Holland
                
                 
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      Jelle van Buuren 11.04.2000  
 
Niederländischer Geheimdienst erhält Genehmigung zum Abhören  
von Satellitenkommunikation.  
 
Der niederländische Geheimdienst BVD erhält neue Vollmachten.  
Unter anderem werden die Abhörbefugnisse erweitert. Wenn es nach  
dem Willen der Regierung geht, wird der Dienst wahllos  
Satellitenkommunikation abhören und das Internet nach  
Schlüsselwörtern durchsuchen können. Der BVD erhält auch eine  
neue nachrichtendienstliche Aufgabe: das Sammeln wirtschaftlicher  
Informationen. Wie es scheint, bekommt auch Holland sein Echelon.  
 
Das neue "Gesetz über Nachrichten- und Sicherheitsdienste" (WIV),  
das derzeit im niederländischen Parlament debattiert wird, gibt den  
Befugnissen des BVD eine neue gesetzliche Basis. Konkret  
bedeutet das eine Erweiterung der Ermittlungsbefugnisse. Mit jedem  
Zusatz zum Originalentwurf werden neue Befugnisse verliehen. Im  
ersten Entwurf des neuen Gesetzes zum Beispiel stand, dass der  
BVD Telekommunikation abhören, aufzeichnen und belauschen darf.  
Im neuesten Zusatz von Anfang dieses Jahres wurde die Erlaubnis  
des "Empfangens" hinzugefügt. Das bedeutet, dass der BVD nun  
ermächtigt ist, Telekommunikation direkt anzuzapfen, zum Beispiel  
den gesamten GSM-Traffic im Äther. Damit ist der BVD nicht mehr  
auf die Willigkeit von Telekom-Unternehmen zum Abhören  
angewiesen, sondern kann sein eigenes Netzwerk von  
Empfangsstationen aufbauen, um den gesamten GSM-Traffic  
abzuhören. Damit ist auch die Möglichkeit ausgeschlossen, dass  
Provider etwas über die feine Tätigkeit des BVD nach außen  
durchsickern lassen.  
 
Die größte Erweiterung aber ist der neu hinzugefügte Artikel 25a. Mit  
diesem Artikel wird der BVD ermächtigt, jegliche internationale  
Telekommunikation, die nicht über Kabel läuft, flächendeckend  
abzufangen und nach verschiedenen Dingen von Interesse zu  
durchforsten (Personen, Gruppen, Schlüsselworte). Laut den  
zusätzlichen Erläuterungen zu diesem Gesetzesentwurf ist diese  
Form flächendeckenden Abhörens nötig, um festzustellen, ob  
irgendwelche interessanten Botschaften Teil der internationalen  
Kommunikation sind.  
 
Die Regierung gibt nonchalant zu verstehen, dass es nicht verhindert  
werden könne, dass der BVD so Kenntnis von den Inhalten der  
übermittelten Botschaften bekomme, obwohl das, so die  
niederländische Regierung, nicht der Hauptzweck des ziellosen  
Abhörens sei.  
 
"Die Suche ist in erster Linie ein Werkzeug der Aufklärung über die  
Kommunikation, um die Art der Unterhaltung oder die Identität der  
Person oder Gruppe feststellen zu können. Dass die Agentur damit  
teilweise Kenntnis vom Inhalt der Kommunikation erhält, ist  
unvermeidbar, wenn man herausfinden will, wer kommuniziert und ob  
diese Person oder Gruppe von Interesse für die Agentur ist. Dennoch  
geht es bei der Suche nicht eigentlich darum, den gesamten Inhalt  
der Kommunikation zu erfahren. In gewisser Weise ist diese Aktivität  
mit dem Hineinhören in ein Telefongespräch vergleichbar, um  
herauszufinden, ob die Verbindung in Ordnung ist".  
 
Das klingt nach einer sehr kreativen Art zu sagen, dass Abhören  
nicht wirklich Abhören ist, sondern nur ein technischer Test der  
Verbindung. Und dafür ist kein eigener Durchsuchungsbefehl  
vonnöten...  
.... 
Volltext 
<http://www.telepolis.de/tp/deutsch/special/ech/6730/1.html> 
 
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edited by Harkank 
published on: 2000-04-11 
comments to office@quintessenz.at
                   
                  
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