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Date: 2005-11-08

AT: Das Treffen zweier Schiffbrüchiger auf einer Karte

Die letzten zwei Wochen überrollten Österreich mit einer Pishing Welle – Kunden wurden getäuscht, Ihre Passwörter und Transaktionsnummern an gefälschte Bankwebsites preiszugeben. Ein vermeidbares Problem – würde man in entsprechenden Kreisen auf den gemeinsamen Vorteil schauen, statt nur auf den Eigenen.
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Eigentlich hätten schon vor Jahren der Handel zusammen mit den Banken ein sicheres Internet Bank- & Bezahlsystem einrichten können – zum gemeinsamen Vorteil aller am elektronischen Handel Beteiligten. Von Anfang an mit sicherem Kartenlesegerät, Schutz privater Daten und durchdachtem Sicherheitskonzept. Herausgekommen ist ein bunter Haufen Klein- und Kleinstpaymentsysteme mit absoluter Irritationsgarantie für den Konsumenten und Websitebetreiber.

Dieses Missgeschick wollte man sich bei der Bürgerkarte nicht geben, und so gibt es vorsorglich nur einen einzigen Anbieter von kompatiblen Zertifikaten, obwohl das gemeinsame System die Wahl des Anbieters vollkommen transparent halten würde.

Gemeinsam haben beide Systeme die (Bankomat-)Karte und den dahinterstehenden Grund für Ihr Scheitern: Niemand wollte die Kontrolle über direkte Profite abgeben und jeder wollte diese sofort realisieren.

Die Taktiken, das eigene System knapp über dem Untoten zu halten, zielen immer darauf hinaus die Anzahl der Benutzer gering zu halten. Behutsam wird darauf geachtet auf keinen Fall die kritische Masse zu erreichen, ab der das System so Interessant wird, dass einem Kunden wie Betreiber von alleine die Tür einrennen.

Zersplitterung des Marktes in lauter unbedeutende Krümel wirkt noch sehr ausgeklügelt und subtil gegenüber den banal anmutenden Idee der prohibitiven Gebühren. Zwölf Euro für die Aktivierung einer Bürger(bankomat)karte würde noch jeder akzeptieren, aber 15,- / jährlich für die Speicherung von paar Kilobyte in der A-Trust Datenbank versteht keiner. So bleiben die Kunden elitär, der Zustrom überschaubar und alles zusammen knapp über der Bedeutungslosigkeit.

Alle großen Internet-Companies haben hingegen zuerst mit einer Gratisleistung einen möglichst großen Kundenstamm aufgebaut, und verdienen mit hinterher eingeführten Zusatzdiensten oder Grundgebühren. Wären vor Jahren statt duzender Splitter ein gemeinsames Internetbezahl- und Kontosystem entstanden, hätte es nie ein österreichisches Pishing gegeben. Die ersten 100.000 Kartenlesegeräte hätten Handel, Gelddienstleister und Logistikbranche verschenken können: So manches Kontoeröffnungsgimmick, Werbe- oder Bonuspunktegeschenk kostet mehr und ist deutlich nutzloser.

Siehe auch:
http://orf.at/051104-93006/index.html
-> "Bankomatkarte wird Online-Ausweis"


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edited by Mac Gyver
published on: 2005-11-08
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